Zusammenfassung:
Zeitdauer: 9 Tage
Gesamtstrecke 2569 km
Teilnehmer: Robert, Rudi, Christian, Toni und ich
Fähren: 5 mal (1mal Main, 4mal Rhein)
Highlights:
Nördlingen: Altstadt, Dom St. Georg
Dinkelsbühl: Altstadt, Jakobskirche mit dem Riemenschneider Altar
Darmstadt: Hundertwasser Wohnanlage
Rüdesheim: Niederwald Denkmal
Koblenz: Festung Ehrenstein, Seilbahn zum Deutschen Eck mit Reiterstandbild vom Deutschen Kaiser Wilhelm 1
Ahrweiler: Führung durch den Regierunsbunker
Elsdorf: Grube des Braunkohle Tagebaus Hambach
Steinfeld: Klosteranlage mit Führung von Sr. Veronika
Nürburg: Von außen die Tribünen der Rennstrecke
Völklingen: Besichtigung des Weltkulturerbes Hochöfen
Trier: Porta Nigra, Hauptmarkt, Dom
Rottweil: Aufzugfahrt zur Besucherplattform auf 232 m Höhe des „thyssenkrupp“ Testturms
Text:
Tag 1:
Rudi und ich treffen uns um 7:15 Uhr in Marktl und fahren gemeinsam zum Sammelpunkt kurz hinter Landshut. Alle kommen rechtzeitig an. Ich habe die Strecke für die ersten 4 Tage ausgearbeitet, aber Robert möchte voraus fahren und hat Probleme mit den geladenen Routen. Er fährt los (hat aber nur den Tagesendpunkt als Ziel) und bemerkt, dass er die Zwischenziele nicht erreicht. Nun ein erneuter Versuch der Kopplung der Navis, es klappt und die Zwischenpunkte können übertragen werden. Nun fahren wir auf der geplanten Route. In Neuburg um 11:00 Uhr gibt’s Kaffee und in Nördlingen um 13:00 Uhr ein leichtes Mittagessen, später nach der Stadtbesichtigung noch einen Espresso. Bei der Weiterfahrt müssen wir durch einen extremen Regenschauer (1/2 h). Mein Anzug ist dicht, nur an der Verbindungsstelle von Kragen zum Helm wird es naß. In Rothenburg parken wir direkt hinter dem Rathaus und sind in einer Minute im Zentrum. Wir besichtigen kurz die Altstadt und den Riemenschneider Altar in der Jakobskirche. Das Weihnachtsgeschäft von Käthe Wohlfahrt sperrt den Laden direkt vor unserer Nase zu. Es ist besser so, denn es ist schon spät. Durchs Taubertal mit der grandiosen Stadtansicht geht’s nun zügig zum Hotel in Bad Mergentheim.
Ankunft 19:00 Uhr, Tageskilometer 384 km
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Tag 2:
Frühstück 7:30 Uhr, Abfahrt 9:15 Uhr, es ist ein schöner sonniger Tag. Wir kommen zügig voran. Im Maintal fast kein Verkehr. Die Mainfähre Mondfeld nach Henneburg steht bereit, wir fahren auf und sie legt ab. Der nette Fährmann setzt uns zum Tarif „1 Person mit Motorrad oder Pferd 1,40 €“ über. Aber dann ca. 30 km vor Aschaffenburg quälender Verkehr, die Ortsdurchfahrten verstopft und eine dichte Besiedelung. Ca. 10 km vor Aschaffenburg beschließen wir die Innenstadt in Aschaffenburg auszulassen. So sehen wir das Schloß nur von der Adenauerbrücke aus. Nun folgt bis Darmstadt eine öde gerade Strecke. In Darmstadt dann an der Hundertwasser Wohnanlage ein kurzer Fototermin. Nun weiter auf die Rheinfähre nach Oppenheim (unsere Wartezeit 5 Min). Im großen Bogen nun um den Großraum Frankfurt – Mainz nach Ingelheim auf die Rheinfähre (Wartezeit 1 Min auf der Fähre) und weiter zum Niederwalddenkmal bei Rüdesheim. Es ist schon spät, wir fahren durchs Rheintal zur Fähre bei Kaub (wir haben wieder Glück, auffahren und ablegen ist eins). Wir fahren an der Lorely vorbei bis Sankt Goar. Nun ab in den Hundsrück zum Hotel bei Halsenbach.
Ankunft 18:45 Uhr, Tageskilometer 280,1 km
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Tag 3:
Nach dem Frühstück ab 8:00 Uhr Abfahrt nach Bopart über eine wunderschöne ausgebaute Bergstrecke ins Rheintal. Das Wetter ist sonnig, optimal. In Koblenz am Parkplatz zum Deutschen Eck am Rhein beschließen wir auf die Moselseite zu wechseln, dort ist es nicht so weit zu gehen. Aber die Straßenführung bringt uns sofort auf die Rheinbrücke und so fahren wir direkt zur Burg Ehrenberg. An der Festung angekommen benutzen wir die Seilbahn und schweben über den Rhein direkt zum Deutschen Eck mit dem Denkmal für Kaiser Wilhelm 1. Der Blick aus der Gondel über den Rhein und die Mosel ist den Abstecher wert. Dann nach einem Naviaussetzer zu einer nicht vorhandenen Brücke geraten wir ins Nirvana bei Niederwerthaber, aber auch zu einem guten Brotzeitplatz. Nun geht’s direkt nach Ahrweiler zum Regierungsbunker. Wir bekommen Tickets für eine Führung, müssen aber eine Stunde warten. Die Wartezeit im Cafe in der Sonne mit Kaffee und Kuchen vergeht wie im Flug. Die Führung (1,5 h) im Bunker ist sehr interessant und unbedingt empfehlenswert. Vom 17 km langen Tunnel sind nur die ersten 200 m als Museum eingerichtet, aber alle Bauteile sind angesiedelt. Da es schon spät ist, verzichten wir auf Köln (das ist mal ein extra Ziel) und fahren auf direktem Weg zur Tagebaugrube bei Hambach. Die Grube ist für mich gigantisch und auch am Sonntag voll in Betrieb. Der Blick in die Grube ist wie aus einem Flugzeug, die Autos und die Schaufelradbagger sehen so klein aus. Kilometerlange Förderbänder sind in Betrieb.
Tief beeindruckt, am Himmel sind dicke Regenwolken zu sehen, fahren wir auf direktem Weg ins Hotel in Würselen. Aber der Regen holt uns auf der Autobahn ein und tropfnaß kommen wir an. Der Wirt ist so nett und macht die Garage frei, so können wir im Trockenen auspacken. Abends gibt’s dann „Rinderbraten Rheinische Art“ und Bier und draußen regnet es. Es ist gemütlich.
Tageskilometer 215,8 km
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Tag 4:
Am Morgen regnet es immer noch, wir steigen sehr zögerlich in die Regenkombi und fahren um 9:55 Uhr ab. Es regnet auf der gesamten Strecke zum Kloster Steinfeld in der Eifel, auch teilweise Nebel mit Sichtweiten unter 50 m. Wir kommen am Kloster an und werden dort schon von Sr. Veronika mit Regenschirm auf der Straße erwartet. Wir haben uns ca. eine halbe Stunde verspätet. Sr. Veronika zeigt uns die gesamte Klosteranlage mit Basilika und dem Labyrinth. In der Basilika wird der hl. Hermann Josef verehrt, der mit Äpfeln beschenkt wird. Das Labyrinth durchlaufen wir schweigend und streifen dabei das Wasser von der Buchenhecke ab. Das macht nichts, denn wir haben immer noch die Regenkombi an. Im Klosterkaffee gibt’s dann heiße Linsensuppe mit Wurst. Um 13:30 Uhr verabschieden wir uns von Sr. Veronika, die uns so herzlich empfangen hat, und fahren zum Nürburgring. Hier hört der Regen auf und wir bestaunen die Bauten direkt am Ring und die Größe der Parkplätze. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit benutzen wir auch die Autobahn. In Reinsfeld muß Rudi zur Autobahntankstelle (die Tankanzeige blinkt bei einer Restweite von 28 km), Toni und ich folgen. Robert und Christian bemerken unser Fehlen und warten an der nächsten Autobahneinfahrt. Weiter dann auf verschlungenen Wegen zum falschen Ort und Straße, aber mit der gleichen Postleitzahl, ca. 16 km abseits vom Ziel. Die Bewohner des Hauses klären uns auf und wir kommen um ca. 18:10 Uhr am Objekt an. Die Hausübergabe dann ab 18:30 Uhr. Unser Vermieter sagt, die Geschäfte schließen um 19:00 bzw 19:30 Uhr. Überstürzter Aufbruch nach Bouzonville, aber um 18:50 Uhr kein Einlass mehr in den Supermarkt, so auch um 19:20 Uhr im anderen Supermarkt. Die Suche nach dem einzigen Pizza-Bäcker (nur Auslieferung) hat Erfolg und mit 2 riesengroßen Pizzen, verteilt auf 8 Schachteln (Transportprobleme wegen der Größe der Motorradkoffer) und 3 Flaschen Wein kommen wir um 21:00 Uhr wieder am Haus an. Feierabend (zum Frühstück haben wir nichts mitgebracht).
Tageskilometer 335,6 km
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Tag 5:
Das Ferienhaus gehört der französischen Kommune Leidingen und ist das ehemalige Pfarrhaus auf einem Hügel neben der Kirche, ca. 200 m von der Grenze entfernt. Das Haus neu renoviert, moderne Heizung, neue Bäder, aber mit dem Charme der 1940er Jahre. In meinem Zimmer ist die originale Einrichtung vom ehemaligen Hr. Pfarrer mit geschnitztem Kleiderschrank, Doppelbett, Kommode und 2 Nachtkästchen alles ist sauber. Die anderen Zimmer sind ähnlich. Das Haus ist gut in Schuss, alles optimal, wirklich empfehlenswert.
Um 10:30 Uhr nach einem Frühstück mit Resten aus den Koffern, Abfahrt zum Weltkulturerbe Hochofen nach Völklingen, dafür haben wir den ganzen Tag eingeplant. Es folgt der ausgiebige Besuch im Museum. Sehr sehenswert, die komplette Stahlerzeugung wie in den 1950er Jahren wird gezeigt. Der Ausblick von der oberen Plattform, 46 m über Grund, in das Stahlwerk beeindruckend. Dann die Rückfahrt mit Großeinkauf. Robert kocht das legendäre Hendlhaxen-Zwiebel-Kartoffel-Knoblauch Rezept mit Vorspeise Crevetten. Nach dem Abendessen dann die Besprechung der Route von morgen.
Tageskilometer 54,8 km
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Tag 6:
Ein ausgiebiges Frühstück, wir haben ja eingekauft, trotzdem Abfahrt um 9:15 Uhr. Wir fahren als erstes zur Saarschleife. Robert kommt etwas später an, sein Navi „spinnt“, er macht einen kompletten Restart. Wieder vereint, dann über Umleitungen nach Saarburg und weiter nach Trier. Pflichtansichten: Porta Nigra, Hauptmarkt (hier gibt’s eine Bratwurst in der Semmel als Mittagessen), Dom Sankt Peter. Nach der Dombesichtigung, Aufbruch zu den Moselschleifen und dann bis Bernkastel-Kues. Hier ist der Tourismus voll am Laufen. Wir finden doch einen Platz zum Kaffee trinken. Zurück über kurvenreiche Straßen und zum Einkaufen im Supermarkt. Ankunft 19:05 Uhr, dann kochen. Es gibt Crevetten, Spaghetti mit Fleischsoße und Gurkensalat ohne Essig.
Tageskilometer 259,1 km
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Tag 7:
Heute müssen wir abreisen, wir können nicht noch einen Tag verlängern, da die Desinfektion des Hauses nicht verschoben werden kann. Das Haus steht zwar einen Tag leer, aber der Mindestabstand für eine erneute Belegung ist 8 Stunden. Wir bekommen unsere 500 € Kaution zurück. Es war eines der besten und gepflegtesten Ferienhäuser, das wir je gebucht haben. Robert verabschiedet sich und fährt alleine mit einer Zwischenübernachtung heim. Wir haben noch 3 Tage vor uns. Zu viert geht’s im großen Bogen durch den Pfälzerwald. Rudi steuert bei Weidenthal ein kleines kurviges Sträßchen an, das am Wochenende für Motorräder gesperrt ist. Wir kommen abends bis nach Linsweiler in ein gutes Hotel. Das Abendessen wird wegen Corona auf der Terrasse serviert. Das Essen und die Weine sind ausgezeichnet. Ich habe 4 mal je 1/8 probiert! Ein lauer Sommerabend, die Zikaden zirpen, alles ist entspannt.
Tageskilometer 248,7 km
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Tag 8:
Bei der Fahrt durch die Vogesen haben wir bestes Wetter und griffige Straßenbeläge. Mittags finden wir einen guten Brotzeitplatz mit Tisch und Bänken. Es ist so richtig Sommer (32°C heiß). Aber ein warmer Cafe Ole muss doch sein, wir bekommen ihn in Lutzelbourg. Weiter durch die Vogesen, dann ins Rheintal und mit der kostenlosen Fähre bei Rhinau zurück nach Deutschland und in den Schwarzwald. Es wird spät und bei Elzach fangen wir mit der Hotelsuche an, diesmal nach der alten Technik. Wir fahren zu einem gut aussehenden Hotel und fragen nach Zimmern. Es ist nur noch eines frei, aber der Wirt ist so nett und vermittelt uns weiter und bestellt gleich zwei Doppelzimmer in einem Hotel in der Nähe. Das Schwarzwaldhotel Roter Bühl ist ein Glückstreffer. 4 Einzelzimmer zum Preis von 2 DZ. Von der Wirtin werden wir beim Absteigen vom Motorrad begrüßt und bekommen ein Tannenzäpfle (0,33 l Bier). Später dann das 4 Gänge Menue (Suppe, Salatsteller, Schweineschulter mit Gemüse und Kartoffeln und einem Schnaps). Da wollen wir alle wieder mal hin fahren.
Tageskilometer 311,8 km
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Tag 9:
Auf der Heimfahrt zeigt sich der Schwarzwald von seiner schönsten Seite. Bei Rappenfelsen den Eselbach hinauf ist schon spannend, da der Weg sehr eng und kurvig und auch unübersichtlich ist. In Rottweil dann der Ausflug auf die Aussichtsplattform des Aufzugturms der Fa. tyssenkrupp auf 232 m. Weiter dann durchs Donautal mit dem grandiosen Blick auf das Kloster Beuron in der Donauschleife. Weiter der Donau entlang bis Ulm. Nun müssen wir auf die Autobahn (leider, die Zeit fehlt) und ab nach Hause. Um 18:30 Uhr ist unsere etwas andere Motorrad Tour Geschichte.
Tageskilometer 479,0 km
Die Reisezeit ist so schnell vergangen. Wir haben dieses Mal viel besichtigt, uns wie immer gut verstanden und freuen uns auf die nächste Tour, hoffentlich ohne Corona-Einschränkungen!
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Nachtrag: Auf der Fahrt habe ich eine Spax-Schraube in meinen Reifen hinten bei Schräglage eingefahren. Ich habe sie am Tag 6 entdeckt und stecken lassen. Wir haben die Erfahrung mit Rudi gemacht, der ein Drahtstück aus dem Reifen gezogen hat und dann ist die Luft ausgegangen, das wollte ich vermeiden. Wieder zu Hause nach ca. 1100 km habe ich dann die abgefahrene Schraube herausgezogen und nichts ist passiert.
und das nächste Mal machst einen Stopp nach der kostenlosen Rheinfähre und ihr bekommst a g’scheits Bier. Gruß, bin da Bruder vom Christian 🙂
Guter Tipp. Danke für die Einladung. Gruß Hans