Urlaub in Ligurien 13.5.22 bis 21.5.22

Posted on Samstag 21 Mai 2022

Zusammenfassung: Eine wunderschöne Fahrt mit Christian, Rudi und Toni. Leider war Robert wegen einer Terminüberschneidung heuer nicht dabei. Die Anreise und die Rückfahrt bewältigten wir jeweils in zwei Tagen, etwas stressfreier, dafür verzichteten wir auf einen Tag im Ferienhaus in Ligurien. Das Haus war optimal, ein altes Haus, geschätzt 500 Jahre alt, aber schonend renoviert und mit Bädern und einer moderner Kücheneinrichtung ausgestattet. Jeder hatte ein eigenes Zimmer, eines ist frei geblieben. Die Lage in den Hügeln, an einer kleinen wenig befahrenen Straße, etwa 150 m vom Dorfkern entfernt, stellte für uns kein Problem dar, unsere Motorräder konnten wir direkt vor dem Haus parken, die Straße war hier breit genug. Und noch ein Highlight, auf dem Weg zum Dorfkern lag ein Restaurant, das nur von Einheimischen besucht wurde. Hier hatte unsere Vermieterin für den ersten Abend einen Tisch für uns bestellt. So mussten wir am Tag der Anreise nicht kochen. Das Menü war ausgezeichnet, 5 erlesene Gänge, die Menge fast nicht bezwingbar und mit Getränken für 25 €, einfach außerordentlich! Es war so gut, dass wir noch zweimal auf das Kochen verzichteten (Robert mit seinen Kochkünsten war nicht dabei) und die Zeit mit Motorradfahren verbrachten. Über die Straßen ist zu sagen, alles war dabei, von Autobahnen bis Sandstraßen, in der Regel enge, kurvige, schmale Straßen mit gutem Belag, generell wenig Verkehr. Das Wetter war außer für die ersten 4 Stunden der Anreise trocken und sonnig.
Wieder ein schöner harmonischer und ein fahrtechnisch anspruchsvoller Urlaub. Ein besonderer Dank an Christian, der das Ferienhaus und Hotel gebucht hat, voraus fuhr und souverän die Reise angeführt hat.
Gesamtkilometer: 2824 km Unfall- und Pannen-frei.

Tag 1: Fr. 13.5.22:
Treffpunkt mit Rudi um 12:00 Uhr in Burghausen. Im Vorfeld habe ich zweimal mit Rudi telefoniert. Um 10:00 Uhr – ich komme in der Regenkombi und um 11:15 Uhr – die Sonne scheint ich komme ohne Regenkombi. Pünktlich um 12:00 Uhr erschien Rudi etwas nass, 10 km vorher mußte er einen kleinen Regenschauer durchqueren. Wir fuhren los und 12 km später fing ein Platzregen an. Rudi, der voraus fuhr, sah eine offene Scheune bei einem kleinen Sacherl, da konnten wir uns trocken umziehen. In der Regenkombi ging’s nun vier Stunden weiter. Nach zwei Stunden in Raubling trafen wir Christian und Toni. Wir standen unter dem Tankstellendach als Christian ankam. Er stieg vom Motorrad, ließ den Arm runter hängen und ca. 1/2 l Wasser floss heraus. Der starke Regen ließ nun langsam nach und im Engadin schien schon wieder die Sonne, die Straße war trocken – herrlich. Aber leider nicht lange. Ab St. Moritz regnete es wieder, der Malojapass war nass, aber in Italien wurde es trocken und die Abendsonne schien. Um 19:40 Uhr kamen wir an. Das Hotel, das Rudi gebucht hatte, war super, schöne neu renovierte Zimmer, ein großes Bad und ruhig. 50 m vom Hotel entfernt war eine Pizzeria, damit war alles da, was der Körper brauchte.
Tageskilometer: 487,9 km
Strecke:


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Tag 2: Sa. 14.5.2022:
Am nächsten Morgen ein ausgezeichnetes Frühstück mit Schinken, Rührei, Käse…. Abfahrt dann pünktlich um 9:00 Uhr, nun ohne Regenkombi und Membrane im Anzug. Die Fahrt am Comersee entlang bei Sonne war mit einigen engen Ortsdurchfahrten gewürzt, aber wunderschön. Der Blick auf kleine Orte, den See und im Hintergrund die noch schneebedeckten Bergspitzen bleiben im Gedächtnis. Mittags wurde es dann heiß, gegen 13:00 Uhr brachen wir die eingespeicherte Route ab und fuhren direkt auf die Autobahn. Gegen 17:15 Uhr kamen wir am Ferienhaus an, besichtigten und verteilten die Zimmer und fuhren zum Großeinkauf in ein Lebensmittelgeschäft (einfach ca. 17 km). Um 19:30 Uhr waren wir wieder zurück und um 20:00 Uhr in der vorbestellten Pizzeria. Unsere Vermieterin hatte für uns einen Tisch vorbestellt, das war gut, denn alle Plätze waren ausgebucht. Wir wussten, es gibt alles außer Pizza. Das 5 Gänge Menü bestand aus
1. Antipasti, unter anderem mit gefüllten Zwiebeln, Salami, frittierten Fischbällchen, Schinken…
2. Gnocci mit Spinat
3. Zweierlei gefüllte Tortelini
4. Kaninchen- und Schweinefleisch mit Bratkartoffeln
5. Panna Cotta oder Grappa
und dazu 2 große Bier aus 0,66 l Flaschen.
Zu Fuß die 75 m wieder zurück und die erste Nacht im Ferienhaus ins Bett. Wir waren angekommen!
Tageskilometer: 411,5 km

Strecke:


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Tag 3: So. 15.5.2022:
Am nächsten Morgen ein gemütliches Frühstück im Haus, für draußen war es zu kühl, nichts pressiert. Wir wollten heute in die Berge zur Französischen Grenze. Aufbruch ist um 10:30 Uhr, die Sonne schien, nun ist es warm. Auf kleinen Sträßchen, auch teilweise auf Bundesstraßen, fuhren wir Richtung Westen. Wir wollten nach links weg, aber alle Seitenstraßen in dieser Richtung waren gesperrt. Endlich wagten wir es und bogen nach links ab. Ein Gesperrt-Schild ignorierten wir und fuhren 25 km teilweise einspurig durch den Nationalpark. Das Sträßchen wurde immer enger, aber dann der Blick auf eine größere Siedlung mit etlichen Autos. Wir hatten nun einen Ausweg gefunden und mussten nicht zurück fahren. Aber wir versuchten noch höher zu kommen und den Übergang ins Nachbartal zu schaffen. Der Weg, Straße konnte man nun nicht mehr sagen, führte unter einer Sesselbahn hindurch den Berg hinauf, wurde immer schlechter und war schon fast Endurogelände. Wie ich später auf der Karte sehen konnte, waren wir auf der Ligurischen Grenzstraße. Wir entschlossen uns umzudrehen (die einzig richtige Entscheidung, wie ich nachträglich festgestellt habe) und fuhren zur Siedlung zurück. Abwärts schaute der Fahrweg gar nicht mehr so schlimm aus, aber trotzdem waren wir froh, wieder einen anständigen Straßenbelag vorzufinden. Die Mittagsrast war zweigeteilt. In einem Wirtshaus, viermal Kaffee und dann bei der gegenüberliegenden Kapelle auf Tischen und Bänken die Brotzeit. Eine kleine Überraschung beim Öffnen meines Topcases. Die Wasserflasche hatte wegen der Erschütterungen die Senftube durchschlagen, alles um die Tube war gelb und klebrig. Um 16:30 Uhr waren wir wieder zu Hause und ich konnte alles gut mit Wasser reinigen. Abends kochten wir Spaghetti mit Tomatensoße und dazu einen gemischten Salat. Ein gemütlicher Abend mit etwas Planung für den nächsten Tag.

Tageskilometer: 154,3 km
Strecke:


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Tag 4: Mo. 16.5.2022
Meine Morgenroutine, aufstehen 5:45 Uhr, ins Bad, Visier putzen, Bett machen, aufräumen, Karten und Streckenpläne bereit legen. 7:30 Uhr Inbetriebnahme der Kaffeemaschine und Tagebuch schreiben. Frühstück einleiten, Toni ist nun auch da und hilft mit den Tisch zu decken. Um 7:15 Uhr dann allgemeines Frühstück und Vorbereitung für den Tag. Jeder richtete sich seine Brotzeit selbst her, Streckenplanung und Eingabe ins Navi. Abfahrt war um 9:00 Uhr. Wir wollten heute zum Aussichtsberg Beigua. Auf kleinen und kleinsten Sträßchen ging die Fahrt über Höhenrücken und durch Täler mit einspurigen, steilen Spitzkehren und mit teilweise nicht mehr sichtbarem Teerbelag. Aber alles gut, wir sind durchgekommen und nach einem Kaffee um 16:00 Uhr am Gipfel. Etliche Sendemasten am Gipfelplateau, aber eine Fernsicht bis Genua und aufs Meer. Mit seinen unterschiedlichen Schattierungen war es fast nicht vom Land zu unterscheiden. Nun aber zügig über die Autobahn zurück, dunkle Wolken am Himmel verhießen nichts Gutes, aber alles falscher Alarm. Wir kauften noch ein und waren um 19:00 Uhr wieder am Ferienhaus. Heute Abend gab es zur Abwechslung mal Tomatensoße mit Spaghetti und gemischtem Salat. Nach dem Abendessen der Plan für morgen, durch die Berge von Italien nach Frankreich und auf der Küstenstraße wieder zurück.
Tageskilometer: 289,5 km
Strecke:


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Tag 5: Di. 17.5.2022
Morgenablauf wie gehabt, Abfahrt 9:00 Uhr. Heute wollten wir durch die Berge und das Tunnel nach Frankreich und auf der Küstenautobahn zurück. Toni hatte Einspruch zu meiner Planung eingelegt und die Fahrtrichtung geändert. Sein Argument, auf der rechten Spur der Autobahn kann man die Küste besser sehen. Deshalb fuhren wirzu erst durch die Berge. Wir kamen schnell voran, Garessio kannten wir schon (wir waren da rechts abgebogen) nun bogen wir nach links ab. In Vicoforte bewunderten wir den schönen Kirchenrundbau und auf dem Kirchenplatz tranken wir Kaffee und machten dann unter Bäumen Brotzeit. Dann weiter über Borgo San Dalmazzu bis Limone und zum Tunnel. Da die Überraschung: Der Tunnel war gesperrt. Nach einer kurzen Beratung, wir wollten über den gesperrten Colle de Tender den Tunnel umfahren, also hinauf zum Ligurischen Grenzkamm und dann hinunter auf der französischen Seite. Auf der italienischen Seite ist das Sträßchen geteert und in einem guten Zustand, in Frankreich unbefestigt, eine Sandstraße geht abwärts. Am Grenzübergang steht ein Schild das die Einfahrt im 2 Stunden Rhythmus regelt. Die Einfahrt ist von 16:00 bis 16:15 Uhr, wir hatten Glück es war 16:20 Uhr wir fuhren ein. Die ersten sandigen Kehren fuhren sich ganz gut, trotz ausgeschwemmter Rinnen. Dann ein Hindernis. Ein großer Lastwagen stand in Fahrtrichtung aufwärts und davor ein Kleinlaster mit polnischem Kennzeichen abwärts. Eine Kehre tiefer sahen wir eine Straßenwalze. Die Straße wurde saniert, die Rinnen wurden beseitigt und alles wieder fest gewalzt. Da war kein Durchkommen. Der Lastwagenfahrer sagte uns auch noch, dass am Ende der Passstraße ein eisernes Tor ist, das abgesperrt ist, da sei auch für uns kein Durchkommen möglich. Also wenden in 8 Zügen und wieder die Sandkehren hinauf und drüben hinunter. Da es nun schon spät war, fuhren wir ein Stück auf der Autobahn bis Ceva und von dort zum Haus. Auf der Strecke wurden wir von 2 Polizisten, einer mit einer Maschinenpistole, angehalten. Aber als sie unsere Nummernschilder sahen, winken sie uns weiter. Wir bekamen noch ein Erinnerungsfoto. Um 18:30 kamen wir am Haus an und um 19:30 Uhr hatten wir beim „Nachbarn“ ein Abendmenü bestellt.
Tageskilometer: 317,8 km
Strecke:


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Tag 6: Mi. 18.5.2022
Heute war Ruhetag. Abfahrt erst um 9:25 Uhr. Als erstes eine Stadtbesichtigung zu Fuß von Albenga mit einem gemütlichen Cappuccino in der Fußgängerzone. Weiter nach Alassio. Hier suchten wir einen Badestrand für nachmittags. Der Strand mit seinem feinen Sand soll der schönste in Ligurien sein. Der öffentliche Strandabschnitt machte einen etwas ungepflegten Eindruck, nebenan ein gepflegter Strand mit Sonnenschirmen und Liegen. Weiter ging’s langsam auf der Küstenstraße bis San Remo. Hier machten wir einen kurzen Rundgang, viel Sonne, kein Schatten, keine gute Möglichkeit zum Brotzeit machen. Toni wollte das Haus seiner Bekannten in Castellaro aufsuchen, so fuhren wir dahin. Ein kleines hübsches Bergdörfchen mit engen Gassen (mit gespreizten Armen kann man fast die Häuser rechts und links berühren). Aber alles gepflegt und im Zentrum ein kleiner Platz mit Bäumen und einem Brunnen. Hier machten wir auf einer Steinbank Mittag. Toni fand das Haus und hielt es in Bildern fest. Nun setzten wir unsere Rundfahrt fort, aber wir waren zu spät dran zum Baden. Die Suche nach einem Lokal zum Abendessen verlief negativ, so kauften wir Würstchen zum Braten, Salat und Brot zum Abendessen. Aber morgen wollten wir baden gehen!
Tageskilometer: 163,8 km
Strecke:


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Tag 7: Do.19.5.2022
Heute war unser Badetag. Meinem Wunsch wurde entsprochen, alles mit Komfort d.h. Liegestuhl, Sonnenschirm, Dusche und Umkleide. Wir fuhren also nach Alassio und fanden direkt an der Strandpromenade vier Motorradparkplätze. Wir überquerten die Straße, gingen eine Treppe runter und waren am Ziel. Wir mieteten 2 Sonnenschirme und 4 Liegestühle in der 2. Reihe für je 10,00 € und hatten Duschen, eine Strandbar und alles was dazugehörte. Toni blieb bei den Liegestühlen und wir starteten ins Wasser. Wir waren dort um 10:00 Uhr ziemlich allein. Gefühlt waren die 19 °C Wassertemperatur nicht so kalt wie befürchtet. Herrlich wieder einmal im Salzwasser zu schwimmen. Wir machten 2 Badedurchgänge, tranken einen Cappuccino an der Bar und brachen um 12:00 Uhr zur Nachmittagsrunde auf. Diesmal fuhren wir nach Osten und über die Berge zurück zum Haus. Aber vorher mussten wir noch Reiseproviant kaufen und voll-tanken, denn morgen ging’s zurück. Abends gönnten wir uns zum Abschluss noch einmal das Menü beim „Nachbarn“

Tageskilometer: 123,8 km
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Tag 8: Fr. 20.5.2022
Heute war der erste Tag der Rückreise. Christian hatte gestern noch ein Hotel in Brescia gebucht, so fuhren wir ganz entspannt in den Tag. Wir waren früh auf den Beinen, Handtücher und Bettwäsche einsammeln, Müll trennen und wegbringen, Küche putzen, Geschirr spülen, Stube aufräumen und in den Urzustand bringen, packen und verstauen. Aber pünktlich um 10:00 Uhr verließen wir das Haus. Los ging’s auf die Autobahn. Die geplante Route führte bis kurz hinter Genua und dann nach Norden durch die Berge. Leider war die geplante Ausfahrt direkt hinter einem Tunnellende und von Lastwagen verdeckt, so fuhr Christian daran vorbei. Nun mussten wir aber zurück durch die Stadt mit dem Großstadtverkehr. Prompt kam ich als letzter an einer Ampel nicht mehr mit. Der Kreuzungsverkehr vierspurig füllte die Lücke auf. Ich konnte endlich losfahren und schaute rechts an den Rand, wo die Freunde stehen (sollten). Aber sie standen links, vom Verkehr abgedrängt, ich sah sie nicht und fuhr daran vorbei. Ich hatte im Navi das Zwischenziel gespeichert und fuhr langsam weiter, nach den Kameraden Ausschau haltend. Nach ca. 20 Min. holte mich Christian von hinten ein, nun waren wir wieder zu viert unterwegs und es ging wie geplant weiter. Da wir ein festes Quartier hatten, leisteten wir uns noch eine kleine Variante, bevor wir auf die Autobahn nach Brescia fuhren. Abends um 17:45 Uhr kamen wir am Hotel an. Ein schönes Hotel alles vorhanden, bis auf eine Pizzeria in der Umgebung. Nach einigem Suchen fanden wir eine Bar und Christian verhandelte mit dem Kellner, so bekamen wir Panini, kleine Köstlichkeiten und Bier in ausreichender Menge. Alle waren wir satt, hatten das Essen im Freien genossen und waren fit für die Heimreise.
Tageskilometer: 356,3km
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Tag 9: Sa 21.5.2022
Letzter Tag: Nach einem umfangreichen Frühstück mit Rührei und allem, ging’s um 8:45 Uhr los zur letzten Etappe. Die Strecke ging am Iseosee entlang nach Edolo über den Tonale Pass, dann Mittagspause kurz vor Fondo auf einem schönen Rastplatz mit Tischen und Bänken, weiter über das Gampenjoch nach Meran, weiter nach St. Leonhard, über den Jaufen Pass nach Sterzing und von da über die Autobahn Richtung Heimat. Kurz vor dem Inntal-Dreieck verabschiedeten wir uns, denn da trennten sich unsere Wege, nur Rudi und ich fuhren gemeinsam bis Burghausen. Um 19:00 Uhr war ich wieder daheim.

Eine schöne Tour, danke auch an Robert, der die Idee dazu hatte. Schade, dass es vorbei ist.
Tageskilometer: 516 km
Strecke:


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