Albanien Tour 2012 vom 21.4. bis 30.4.12

Posted on Dienstag 15 Mai 2012

Unsere jährliche Motorradtour führte uns an die östliche Küste der Adria. Mit dabei waren Rudi, Joachim, Toni. Robert musste aus familiären Gründen kurzfristig absagen. Wir fuhren durch Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien Herzegowina, Montenegro bis nach Albanien. Die Gesamtstrecke betrug 3773 km, davon Null km auf Autobahnen.

Das Wetterglück war uns nicht immer hold, wir verschoben den Tag unserer Abreise um einen Tag auf den 21.4., da am 20.4. Dauerregen herrschte. So gewannen wir einen trockenen Tag bis uns wieder der Regen einholte. Doch der Reihe nach.

Tag 1: Bis an die slowenische Grenze, 451 km

Bei schönem Wetter  fuhren wir, die Anspannung des Packens  hinter uns lassend, los in Richtung Sölkpass. Aber leider war er noch gesperrt. So kamen wir in den Genuss, die Rottenmann Tauern und den Hohentauern-Pass zu befahren. Auf  Nebenstraßen ging’s dann wieder auf die geplante Strecke zurück, bis wir aus Zeitgründen eine Abkürzung vornahmen und über Diex (eine super Motorradstrecke) in Richtung Seebergsattel in die slowenische Grenzregion kamen. Die Übernachtung erfolgte im letzten Wirtshaus vor der Grenze, das wir im Internet als Option herausgesucht hatten. Wir waren gut untergebracht und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte. An dem Abend beschlossen wir den Bierkonsum aufzuzeichnen um zukünftige Gedächtnislücken leichter schließen zu können. (War das jetzt das 3. Bier?)

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Tag 2: Bis zu denPlitvicer Seen, 363 km

Wir kamen noch trocken über den Paulitschsattel, aber dann ging’s ein paar Stunden in der Regenkombi weiter. Die wunderschöne Landschaft sahen wir nur durch den Regenschleier. Ab mittags besserte sich das Wetter und nachmittags zeigte sich wieder die Sonne.  Das Tagesziel erreichten wir wieder abgetrocknet. Für die Übernachtung und das Abendessen gab‘ s einen Pauschalpreis. Suppe, Salat, Hauptgericht, Nachtisch und Schnaps war von hervorragender Qualität und an Menge nicht zu bezwingen. Leider konnten wir nicht die Platten putzen und die Flasche leeren. Am nächsten Morgen gab‘ s wiederum ein reichhaltiges Frühstück, obwohl wir noch am Verdauen des Abendessen waren. Hervorragend, die Adresse wurde eingespeichert.

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Tag 3:  Bis zum Standquartier in der Dubrovnik-Area, 433 km

Am nächsten Morgen war alles wolkenverhangen. Einen kurzen Blick und ein paar Bilder auf die Seen und dann wieder ab in die Regenkombi. Bei 8 °C und 2 Stunden Dauerregen bewährten sich die neuen Goretex Stiefel von Rudi und mir. Prädikat: Absolut dicht! Bis etwa in die Gegend von Knin fuhren wir mit gehörigem Abstand hinter mehreren Sprintern her, die uns  die aktuelle Wassertiefe mittels seitlicher Fontäne anzeigten. Aber ab hier hatte dann die Regenkombi ausgedient, wir zogen sie nur noch einmal zwecks der Übung an, brauchten sie aber nicht mehr wirklich. Im Ferienhaus kamen wir dann gegen 17:30 Uhr trocken an. Unser Vermieter sprach fließend Englisch und zeigte uns eine Villa, die die nächsten 5 Tage unser Standquartier wurde. Das Haus ein Traum, 4 Schlafzimmer, 3 Bäder, die Küche komplett eingerichtet mit allen Geräten,eine große Terrasse mit Blick aufs Meer und in die Bucht von Dubrovnik und das alles blitzsauber und neu! Wir erledigten noch unseren Grundeinkauf im Nachbarort und nach dem Abendessen machten wir uns an die Planung des nächsten Tages mit den Tipps unseres Vermieters.

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Tag 4: Besuch von Mostar, 413 km

Nach einem guten Frühstück und dem Herrichten einer Brotzeit für unterwegs ging‘ s um 8:45 Uhr an Dubrovnik vorbei und in Richtung Bosnien und Herzegowina. Das heißt Ausreise und alle Papiere herzeigen (Personalausweis, KFZ-Schein und grüne Versicherungskarte), diese werden eingescannt und überprüft. Dann Weiterfahrt ca. 500 m und Einreise und alle Papiere herzeigen zum Einscannen. Dann etwa 20 Min. später Weiterfahrt. Auf guten Straßen ging‘ s dann bis nach Mostar, wo wir die berühmte Brücke besichtigten. Der Hinweis „wir sind Deutsche“ brachte uns eine Sonderbehandlung beim Parkplatzeinweiser: Parken auf einem historischen Platz in unmittelbarer Nähe der Brücke. Hier parkten nur wir und unsere Fahrzeuge wurden bewacht. Besichtigung der Brücke, Fotos und Kaffee trinken und dann ging’s wieder zurück zu den Grenzstationen und wieder zweimal die komplette Prozedur mit den Papieren. Ankunft im Ferienhaus 19:15 Uhr.

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Tag 5: Besichtigung Dubrovnik und Fahrt auf die Halbinsel Pelesac, 247 km

Heute ist unser Ruhetag: Abfahrt um 10:00 Uhr nach Dubrovnik. Stadtbesichtigung, Rundgang auf der Mauer und ein Capuccino waren vormittags angesagt. Auf der Heimfahrt noch ein Blick auf die El Said, die mit Begleitschiff unter Polizeibewachung hier angelegt hatte. Ein schönes Bild der Hängebrücke ist uns den Umweg über Mocosica wert. Im Haus machen wir Brotzeit, bevor wir auf die Halbinsel Pelesac fahren.  Zurück gegen 19:00 Uhr starten wir unser Abendprogramm. Duschen, essen, planen und den Tag Revue passieren lassen.

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Tag 6: Fahrt durch Montenegros Berge und an die Küste, 347 km

Der Tag beginnt früh 6:00 Uhr Frühstück und geplante Abfahrt 7:00 Uhr. Aber leider kann ich beim Check vor der Abreise meine Fahrzeugpapiere nicht finden. Kein KFZ-Schein und keine grüne Versicherungskarte. Ohne Papiere keine Ausreise,geschweige denn Einreise. Sch…Auch keine Heimreise, denn von Dubrovnik aus muß man im Transit durch Bosnien und Herzegowina! Aufgeregte Suche und Nachfrage (im Kaffee hatte ich meine Jacke ausgezogen mit der Möglichkeit des Verlierens) brachten nichts. Um es kurz zu machen, in meinem Innenfutter der Jacke, das ich wegen der Hitze herausgetrennt hatte, waren die Papiere. Rudi half bei der Nachsuche und hatte Erfolg. Mir war ein Stein vom Herzen gefallen und mit Verspätung, es war nun früher Nachmittag, fuhren wir nun eine Runde in Montenegro zur Erkundung der Verhältnisse. Es war angenehm wieder einmal in € zu zahlen und nicht umrechnen zu müssen. Die Straßen waren sehr gut bei fast keinem Verkehr. Gegen Abend checkten wir die Fähre,die wir am nächsten Tag benützen wollten. Auf der Küstenstraße gab es Kolonnenverkehr und kein zügiges Vorwärtskommen, so planten wir unseren Albanien-Trip um. Rückkehr gegen 19:20 Uhr. Ein langer und ereignisreicher Tag mit Höhen und Tiefen, wie man sie sich eigentlich nicht wünscht, ging gut zu Ende.

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Tag 7:  Fahrt nach Shkodär Albanien, 447 km

Unser Highlight der Tour: Albanien
Wieder 6:00 Uhr Frühstück, Abfahrt war schon um6:45 Uhr (wir hatten ja geübt) entlang der Küstenstraße. An den 3 Baustellen hatten wir jeweils grün (am Vorabend mussten wir jeweils lange warten), die Grenzabfertigung nach Montenegro ging auch sehr zügig und das Fährschiff legte sofort nach unserer Auffahrt ab, so waren wir über eine Stunde im Zeitplus. Aus diesem Grund leisteten wir uns eine Variante um am Shkodersee entlang zu fahren. Diese Straße kostete uns dann den gesamten Zeitvorteil und brachte uns noch etwas ins Minus. Aber von der Aussicht aus gesehen eine hervorragende Wahl. Um ca. 13:00Uhr dann die Einreise ohne besondere Formalitäten (nur eine Grenzstation). In Shkoder ist der Strasenbauboom ausgebrochen. Aufbrüche, Gräben ohne besondere Kennzeichnung. Das Mittagessen in einem Fisch-Lokal war vorzüglich, wenn auch nicht gerade spottbillig. Entlang unserer Route war eine Tankstelle an der anderen. Die Straße nach Podgorica war gerade im Bau und etwa 3/4 fertig, aber durchgehend auf 30 Km/h begrenzt. Der Bauzustand wechselte von ausgekoffert, schottrig, sandig bis zu allen möglichen geteerten Zuständen. Aber an die 30 hielt sich niemand von den wenigen Fahrzeugen daran, gefahren wird so schnell es geht, manchmal auch nur  10 km/h. Nach dem Grenzübergang ging’s wieder zivilisierter weiter. Hier mußten wir wegen Straßenbauarbeiten ca. 1 Stunde warten bis wir weiter fahren konnten. Um schneller ins Ferienhaus zurück zu kommen wählten wir den Weg über Niksic nach Trebinje, den wir schon kannten und umgingen so die stark frequentierte Küstenstraße. An den Grenzübergängen kannten sie die 4 Deutschen schon und winkten uns durch! Um 20:15 Uhr waren wir wieder zu Hause, schmutzig, staubig aber glücklich.

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Tag 8: Rückfahrt bis Prijedor in Bosnien, 425 km

Nun mußten wir wieder unsere Sachen packen und die Koffer ans Motorrad hängen. Bei Kaiserwetter, blauem Himmel und ruhigem Meer verabschiedete uns der Vermieter mit einer Einladung zum Wiederkommen. Um 9:15 Uhr starteten wir unsere Rückfahrt. Wir nahmen die Strecke durch Bosnien Herzegowina. Das erste Ziel war nocheinmal Mostar. Dazu fuhren wir von Kroatien im Transit durch Bosnien Herzegowina, wieder ein Stück durch Kroatien, bis wir wieder auf einer Europa-Straße in Bosnien Herzegowina einreisten. An diesem Grenzübergang mußten wir etwa eine Stunde wegen hohen Verkehrsaufkommens warten, bis wir die  etwa 500 m geschafft hatten. Wenn wir das gewusst hätten, wären wir schon innerhalb der Transitstrecke nach Mostar abgebogen und in Bosnien Herzegowina geblieben. Weiter ging‘ s durch eine wunderschöne Landschaft auf gut ausgebauten Straßen Richtung Norden. Da wir noch in Bosnien Herzegowina übernachten wollten, suchten wir uns ca. 30 km vor der Grenze eine Unterkunft. Wir bekamen 4 Einzelzimmer in einem guten Hotel mit ausgezeichnetem Restaurant zu moderatem Preis!

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Tag 9: Rückfahrt bis in die Gegend von Lavamünd, 377 km

Heute am Sonntag ist in der Frühe noch alles ruhig, aber wir finden unseren Abflug nicht und kreisen zweimal durch Prijedor. Dabei können wir in aller Ruhe die Kirchgänger und Passanten beobachten. Die Beschilderung in der Stadt ist leider nicht durchgängig und die Auffahrt auf die Ausfallstraße ist verschlungen. Auf der Ausfallstraße fuhren wir noch durch eine Radarfalle mit exakter Geschwindigkeit. Die Polizisten mussten ihre Kamera auf dem Stativ mit dem Fernauslöser nicht betätigen. Auf dem Weg zur Grenze kamen wir an einer Unmenge von alten Eisenbahnwaggons vorbei, die auf kilometerlangen Abstellgleisen vor sich hinrosteten. Nach dem wir wieder alle Papiere vorgelegt hatten,durften wir ausreisen und nach erneuter Kontrolle auch wieder in Kroatien einreisen. Nun ging es nur ein kleines Stück durch Kroatien. Kurz vor der Grenze machten wir Mittag in einem Lokal an der Straße und gaben unsere letzten Kuna aus. Bei der Einreise in den EU-Raum nach Slowenien genügte nun der Personalausweis. Das waren die letzten Grenzkontrollen auf der Heimfahrt. Bei der Durchfahrt durch Slowenien konnten wir die Schönheit des Landes nun bei bestem Wetter bewundern. Die letzte Übernachtung wollten wir in Österreich machen, um die restliche Strecke am nächsten Tag kurz zu halten. Wir fanden einen schönen Landgasthof und feierten unseren letzten Abend ausgiebig mit Speis und Trank.

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Tag 10: Heimfahrt ohne Schnörkel, 318 km

Die Heimfahrt führte uns wieder über den Hohentauernpass, da wir immer noch mit der Wintersperre am Sölkpass rechneten.  Um 14:40 Uhr kam ich glücklich und zufrieden zu Hause an.

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Zusammenfassend: Eine wunderschöne Reise mit der ganzen Bandbreite des Wetters und auch der Straßenverhältnisse. Die Verpflegung und auch die Übernachtungen waren ausnamslos Spitze. Menschlich und fahrerisch passte alles hervorragend. Der einzige Wermutstropfen: Robert fehlte uns. Ich freue mich schon auf die nächste Fahrt!

2 Comments for 'Albanien Tour 2012 vom 21.4. bis 30.4.12'

  1.  
    Rudolf Rupp
    15. Mai 2012 | 16:01
     

    Servus Hans,
    das ist wieder mal ein sehr schöner Bericht über unsere große Jahrestour mit in meinem Fall etwa 3860km Gesamtfahrstrecke. Bis auf die Fahrstunden im Regen hätte es fast nicht besser laufen können!
    Dank & Gruß
    Rudi

  2.  
    Joachim
    25. Oktober 2012 | 23:54
     

    Schande, erst jetzt lese ich deinen Bericht Hans! Es war wirklich eine geniale Tour! Vielen Dank fürs dokumentieren, da werden einige Momente wieder sehr lebendig.

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