Zusammenfassung: Sepp hatte den großen Wunsch mit dem Motorrad Sardinien kennenzulernen. Der Termin war schnell gefunden und die Buchungen von Fähren und Hotel waren Dank Internet keine große Sache. Ende Januar hatte ich alles organisiert. Die Tagesrouten wurden mit dem Navi vorgeplant, gespeichert und dann auch so abgefahren. Das Ergebnis, die exakte Dokumentation, ist beigefügt. Die Planung hat gut fuktioniert und bis auf 3 Ausnahmen (Straßenzustand war früher mal geteert, eine eingestellte Baustelle über 5 km und ein einspuriges Gefällstück mit extrem engen Kurven) würden wir die Strecken so nochmal abfahren. Das Hotel war für uns ideal und mit einem Super-Preis-Leistungsverhältnis bei hoher Qualität. Angenehm überrascht wurden wir auch vom Fährbetrieb: Bei der Hinfahrt keine Wartezeit, nur ca. 10 Motorräder, sofortige Verladung, die Kabinenvergabe ebenfalls ohne Stress. Ich habe das schon mal mit geschätzten 500 Motorrädern erlebt. Die Rückreise dann nur mit 5 Motorrädern auf der Fähre. In der Frühe durften wir schon 20 Min. vor dem Anlegen ins Fahrzeugdeck und konnten in Ruhe packen und alles zur Abfahrt herrichten. Offizielle Ankunft war 7:00 Uhr, um 7:05 waren wir aus der Fähre und los ging’s Richtung Heimat.
Das Wetter war auf Sardinien ideal, Temperaturen zwischen 14°C und 24°C, nur einmal ein 2-stündiger Regenschauer mit Nebel. Bei der Anreise war die halbe Strecke im Regen, die Rückfahrt war bewölk, aber trocken. Die Reise verlief glücklich ohne Unfälle und Umschmeißen.
Gesamtkilometer: 4095 km
Einzelheiten:
Tag 1 Anreise nach Livorno:
Wir treffen uns um 6:10 Uhr beim Wirt in Pirach. In Sondermoning ziehen wir die Regenkombi an und hinter Florenz wieder aus. Im Apennin, bei Abetone, brauchen wir sie wieder und vor Livorno können wir sie wegpacken. Um 18:45 Uhr sind wir am Anleger (fehlerfrei hingefunden) und können sofort aufs Schiff. Bei der Einfahrt bekommen wir einen Zettel mit der Kabinennummer und gehen vom Parkdeck direkt zur Kabine, wo ein Stuart bereitsteht und uns aufsperrt. Wir haben genügend Zeit zum Duschen und zum Schiff inspizieren. Alles optimal, unsere Kabine liegt direkt neben dem SB-Restaurant, wo wir den Abend ausklingen lassen. Nun kann der Urlaub entspannt beginnen.
Tageskilometer: 763,8 km
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Tag 2 Ankunft in Olbia:
Schlafen auf dem Fährschiff, die Betten sind gut, wir stehen um 5:30 Uhr auf. Frühstück um 6:00 Uhr, dann um 6:40 Uhr die Kabine räumen. Die Durchsagen in Englisch sind unverständlich. Dann die Überraschung, auf dem Ticket steht als Ziel Golfo Aranchi, wir kommen aber mit Verspätung in Olbia an! Das macht nichts, wir fahren mit den Maschinen zum Golfo Aranchi. Da ist am Anleger alles tot, das Tor ist geschlossen. Wir fahren nun unsere Tour wie geplant mit einem spontanen Abstecher zu einem Nuragen-Denkmal auf einer ausgewaschenen Sandstraße, nur 250 m. Aber die haben es in sich. Ich signalisiere Sepp Umdrehen, er schafft das noch auf der Ebene, ich bin aber bereits bergabwärts und kann nicht mehr Wenden (alles zu schmal und mit ca. 30 cm tiefen Rinnen durchsetzt. Ich muß die 100 m runter, bis der Weg in die Ebene kommt, kann wenden und muß nun wieder hinauf. Nach dem 2. Anlauf schaffe ich es und beide kommen wir ohne Umschmeißen wieder zurück auf den Teer. Was für ein Blödsinn! Aber im Nachhinein war es eine gute Übung, wir brauchen die Technik noch ein paarmal. Die Strecke führt am Elefantenfelsen vorbei und wir machen die unvermeidlichen Fotos. Ca. 30 km vor dem Hotel befahren wir noch eine Nebenstraße mit vereinzelten Teerresten über 12 km. Das Stück ist nicht empfehlenswert und wir würden das nicht nocheinmal befahren. Das Hotel liegt gut, der Parkplatz ist großzügig und es gibt eine Bar mit 0,66 l Bierflaschen! Wir genießen unseren Urlaub.
Tageskilometer: 349,5 km
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Tag 3 Basilika Santissima Tinita:
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Schinken, Rührei, Wurst, Käse Kuchen, Müsli, Obstsalat und …tanken wir direkt neben dem Hotel am Automat. Heute ist Sonntag und der Tankwart ist nicht da. Die Ausfahrt aus Nuoro ist schwierig. In den engen Gassen gibt es Probleme mit der Ortung und das Navi kennt nicht alle Einbahnstraßen. Aber wir schaffen es und fahren bis zur Basilika Santissima Tinita. Dort im Restaurant gibt’s Kaffee. Auf der Rückfahrt besichtigen wir noch das Nuraghe Santa Sabina. Das Tor vor dem Bauwerk ist abgesperrt, aber ein Lehrer mit ca. 30 Kindern signalisiert uns, auch wie seine Kinder über das Tor zu steigen und das Denkmal zu besichtigen. Zurück in Nuoro fahren wir noch auf der Ringstraße zum Monte Ortobene.
Tageskilometer: 277,7 km
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Tag 4
Tanken neben dem Hotel, der Tankwart ist da, also volltanken. Wir kommen optimal aus der Stadt und fahren auf gut ausgebauten Straßen nach Foni. In einem kleinen Tante-Emma Laden ergänzen wir unsere Vorräte und fahren weiter zum Nurgen Arrubi bei Orrolo. Auf der Strecke, an einer gut ausgebauten Kreuzung mit Fahrbahnteiler und Einfädelspur, sagt das Navi „abbiegen“. Wir fahren ca. 6 km auf einer breiten gut ausgebauten Straße an Wildschweinen, Schafen und Ziegen vorbei. Nun beginnt eine Baustelle, der Teer ist auf der Strecke nicht aufgetragen, aber die Ränder sind befestigt, Stützmauern, Wasserdurchlässe, alles da. Nach weiteren 3 km ändert sich das nochmals. Nun beginnt eine Strecke, die früher mal vielleicht planiert war, nun aber zu einer Buckelpiste der übelsten Art verkommen ist. Die Wellen haben einen Abstand von etwa 1,5 m, bei einer Amplitude von 40 cm. Der Boden ist Lehm, Gott sei Dank ist er trocken. Ich folge durch das Labyrinth einer schwarzen Ölspur, da hat sich jemand sicher die Ölwanne aufgerissen, aber so umgeht man die noch tieferen Wellen. Nach weiteren geschätzten 3 km ist der Spuk vorbei, schlagartig beginnt eine wunderbar ausgebaute Straße, perfekt angelegt und schon mit Überholverbotsschildern ausgestattet. Wir können uns wieder entspannen. Nach einigen Ortsdurchfahrten durch kleinste Gassen, das Navi zeigt die kürzeste Verbindung, besichtigen wir ausgiebig das Nuragen. Auf der Heimfahrt schauen wir noch die roten Felsen von Arbatax an. Auf der weiteren Strecke müssen wir einen Schauer durchqueren, der in der Höhe von Nebel begleitet wird. Aber in der Nähe von Dorgali beruhigt sich dasWetter und wir machen noch einen Abstecher durchs Tunnel ans Meer bei Cala Gonone. Wir sind zurück im Hotel um 18:30 Uhr.
Tageskilometer: 331,3 km
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Tag 5:
Wieder tanken neben dem Hotel und Abfahrt um 8:30 Uhr. Wir fahren bis Sindia einen 70er Schnitt und dann auf kleinsten Straßen (ohne Wegweiser) immer in Querungen zu den Hauptstraßen bis Tharos. Am Parkplatz zeigt uns der Busfahrer, der die Leute zur Ausgrabungsstätte fährt, den gesperrten Weg zum Museum. Wir parken direkt vor dem Eingang und besichtigen ausgiebig die Ausgrabungen und steigen auf den Aussichtsturm. Hier machen wir auch noch unsere Mittagspause, bevor wir weiter nach Burummi fahren. Hier dann die Enttäuschung. Das Gelände darf nur noch mit Führer betreten werden. Führunsdauer eine Stunde und dann noch Warten bis zum Beginn der Führung, das ist uns zu lange. So beschließen wir in der Bar Eis und Kaffe zu genießen und machen uns auf den Rückweg. Zurück wieder 18:30 Uhr.
Tageskilometer: 354,9 km
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Tag 6:
Wieder tanken neben dem Hotel. Auf geht’s zur kleinen Südschleife, auf guten Straßen bis Lanusei. Hier sagt das Navi es gibt eine Abkürzung. Wir fahren nach Navi durch kleine Gassen mit enormer Steigung und kommen am Ortsrand auf eine wenig vertrauenswürdige Bergstrecke. Auf Grund unserer Erfahrung beschließen wir umzudrehen und setzen unsere Fahrt wieder auf der Landstraße fort. Die Straße führt durch Gairo, ein aufgelassenes Geisterdorf. Kurz vor Escalaplano ändern wir unsere Richtung wieder gegen Norden. Vor Esterzil folgen wir einem Hinweis zu einem Nuragen-Tempel hoch am Berg. Von oben hat man eine super Aussicht. Zurück, durch Esterzil, nach Aritzo (die Kirche war geschlossen), Desulo, Fonni bis Nuoro. Um 18:30 Uhr kommen wir wieder ins Hotel. Jeden Tag um 18:30 Uhr hören wir von der nahen modernen Kirche ein längeres Glockenspiel.
Tageskilometer: 306,8 km
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Tag 7
Wieder tanken und Abfahrt um 8:30 zur großen Südschleife. Wir fahren auf der Autobahn nach Oristano mit einem 80er Schnitt. In der Nähe von Uras beschließen wir einen Abstecher auf die Insel Sant. Antioco zu machen und verlassen die Autobahn. Wir fahren über San Nicolo, Guspini, Arbus nach Iglesias. Das ist eine wunderschöne Bergstraße. Sant. Antioco hat sich für den kommenden Festtag prächtig herausgeputzt. Überall Girlanden über den Straßen und frisches Grün. Am Strand von Is Loddis machen wir Mittagspause. Nun fahren wir flott auf kurzer Strecke nach Cagliari. Wir finden ohne Schlenker direkt zur Hafenpromenade und fahren weiter auf der Spiaggia die Quartu, direkt am Meer entlang, weiter auf die 125er Landstraße über Villaüuzo bis Tortoli und nach Nuoro. Zurück um 19:00 Uhr
Tageskilometer: 543,9 km
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Tag 8 unser Ruhetag:
Wie immer 8:30 Uhr tanken, dann die Fahrt über Oliena, Dorgali zur Grotte Inspingoli. Die Besichtigung startet um 10:00 Uhr, das Warten hat sich gelohnt. Die riesige Höhlen-Halle ist beeindruckend. Weiter fahren wir an den Marmorsteinbrüchen vorbei bis Siniscola. Da zweigt die Straße nach Lode und Lula ab. Das ist eine Superstrecke. Über Bitti und Orune kommen wir um 15:30 am Hotel an. Wir besichtigen zu Fuß die Stadt, trinken auf der Piazza Bier und ich lasse mir in einem kleinen Laden mein Taschenmesser für 1 € schleifen.
Tageskilometer: 179,9 km
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Tag 9 Rückfahrt zur Fähre:
Das Hotelpersonal hat abgeklärt, dass die Fähre in Golfo Aranci startet (bei der Hinfahrt sind wir in Olbia angekommen). Wir fahren eine halbe Stunde später los als üblich. Es ist Feiertag auf Sardinien, sonnig, etwas windig, aber warm. Auf noch ruhigeren Straßen fahren wir unsere Strecke ab und müssen 2 große Schafherden durchqueren, die nach dem Mist auf den Land-Straßen zu schließen, kilometerweit getrieben wurden. In Golfo Aranci setzen wir uns in die Hafenbar und warten entspannt auf das Einschiffen. Wir ratschen mit einem Niederbayern, der mir einer Einheimischen über 50 Jahre verheiratet ist. So erfahren wir einiges über Land und Leute. Die Verhältnisse auf der Fähre sind super. Nur 5 Motorräder, ein kleiner Bus und ca. 30 PKW. Neben den Motorrädern parken keine Autos, so können wir gut absatteln. Im SB-Restaurant dann dieselbe ruhige Atmosphäre. So entspannt bin ich noch nie gereist.
Tageskilometer: 240 km
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Tag 10 Heimfahrt
In der Frühe keine Hektik, entspanntes Frühstück um 6:00 Uhr, wir dürfen schon 20 Min. vor dem Anlegen ins Parkdeck und können uns in Ruhe für die Ausfahrt herrichten. Pünktlich um 7:00 Uhr das Anlegen und um 7:05 Uhr dann die Ausfahrt. Es ist Sonntagmorgen, die Stadt schläft noch, wir kommen schnell aus der Stadt, auf den Autobahnen dann ruhiger Verkehr, wir kommen zügig voran und sind um 17:30 Uhr zu Hause.
Tageskilometer: 775,0 km
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